Detailansicht einer Arbeit ohne Titel von Lars Rosenbohm, 2023
Herzliche Einladung zur Eröffnung
am Samstag, den 21.10.23 um 19 Uhr!
mit Arbeiten von Jona Bal, Katharina Mönkemöller und Lars Rosenbohm
Der poetische Titel der Ausstellung spielt auf ein gewisses Unbehagen an, dass die Arbeiten in der kommenden Ausstellung erzeugen. Das Menschliche und das Animalische begegnen sich dabei im Kreatürlichen, der Mensch steht nicht länger im Zentrum. Die beteiligten Künstler:innen erkunden die poetischen Aspekte von Demut, von Eingebettetsein und wie sich Dinge der menschlichen Kontrolle entziehen. Sie finden jeweils eigene Bilder dafür und lassen uns Teil haben an einer Welt, in der nichts so eindeutig ist, wie man es sich manchmal wünscht.
Jona Bal zeigt in den Fotografien seiner creatures-Reihe bildhauerische Arbeiten als fiktive Geofakte, die durch ihre Materialität auf eine lebensnahe, aber befremdliche Wirkung mariner Lebewesen abzielen. Farblich und strukturell veränderte Alltagsgegenstände erscheinen als Flossen, Beine, Augen oder Tentakel und bilden ein unbekanntes Gegenüber, das sich noch im Wasser oder auf einem Untersuchungstisch befindet. Er entwirft und fotografiert Wesen, die es nur vielleicht gibt oder die sich vielleicht einmal im Laufe der Evolution entwickeln könnten.
Katharina Mönkemöller dagegen klöppelt Memento moris aus den Haaren von vom Aussterben bedrohter Tierarten. Es geht ihr um einen Perspektivwechsel: weg von einer anthropozentrischen Haltung, in dem der Mensch sich wieder als involviert und verflochten und nicht als außerhalb stehend begreift. Da kognitive Ansätze im schonungslosen Umgang mit Ressourcen bisher kein spürbares Umdenken bewirkt haben, bietet sie uns in ihrer Arbeit einen emotionalen Zugang über das Trauern, um vielleicht neue Formen des Umgangs mit unserer Umwelt zu finden.
Die expressiven Portraits von Lars Rosenbohm vermischen oft menschliche mit animalischen Elementen und bewegen sich zwischen Zeichnung und Malerei. Mal in handlichen, mal in größeren Formaten beginnt er auf oft roh belassenem Baumwollgewebe mit schwarzen Tusche- oder Kohlestrichen und reagiert beobachtend und spontan auf das Entstandene. So entwickeln sich erste Spuren zum Beispiel durch das Auftragen dünner Farbschichten zu mehrdeutigen Bildern, die zu individuellen Lesarten einladen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihre Stirn liegt in Falten
21.10. – 3.12.23
Eröffnung am 21.10. um 19 Uhr
Finissage am 3.12. um 11 Uhr
geöffnet immer samstags von 14 – 18 und nach Vereinbarung
Abgebildete Arbeiten (v.l.n.r.): Courtesy Jona Bal, Katharina Mönkemöller, Lars Rosenbohm.
Mit freundlicher Genehmigung der Künstler:innen.